SEO-Mythen scheint es so lange zu geben wie die Suchmaschinenoptimierung (SEO) selbst. Einige sind sehr verbreitet und relativ alt, andere kennen nur Experten. Im Folgenden finden Sie eine Zusammenstellung beider Typen – sowohl allgemein bekannte, als auch „Profi-SEO-Mythen“.
Top 10 SEO-Mythen 2019:
1) SEO ist tot.
Mit Google-Updates wie Panda, Penguin, EMD, etc. wurden funktionierende SEO-Praktiken auf einen Schlag obsolet. Entsprechend haben viele Möchtegern-Experten (die meist aus einer anderen Branche stammen) die SEO für tot erklärt, viele Suchmaschinenoptimierer haben entnervt ihren Job aufgegeben. Doch die SEO ist weit davon entfernt, tot zu sein. Ganz im Gegenteil, die SEO-Landschaft ist quicklebendig – und zwar mit SEOs, die die Updates „überlebt“ haben und sich angepasst haben. Gute OnPage SEO, qualitatives Linkbuilding (OffPage SEO), Content Marketing und Social Media Marketing sind nach wie vor gefragt – die SEO verschmilzt also immer mehr mit anderen Bereichen des digitalen Marketing.
2) Guest Blogging ist tot.
Guest Blogging ist auch heute noch (nach Matt Cutts‘ Äußerung) ein gutes Mittel, um direkten und hochrelevanten Traffic zur eigenen Website zu generieren. Wenn dies jedoch nur wegen des Backlinks erfolgt und der Artikel keinerlei Mehrwert für den Leser bietet, sollte man es grundsätzlich lassen. Ganz zu schweigen vom Guest Blogging en masse, also auf einem Blog nach dem anderen.
3) Guter Content ist alles, was man braucht.
Googles Propaganda „Just create good content“ kennt nahezu jeder. Doch leider hat dies wenig mit der Realität zu tun. Insbesondere für kleinere Firmen reichen nur „gute Inhalte“ bei weitem nicht aus, um gute Rankings zu erreichen. De facto benötigt man sehr viel Zeit, um die Inhalte zu promoten – oft sogar mehr Zeit als für die Erstellung der Inhalte benötigt wird. Darüber hinaus herrscht in manchen Nischen so starke Konkurrenz, dass man ohne zahlreiche „gute Backlinks“ (selbst mit gutem Content) keine Chance hat.
4) Links sind alles, was zählt.
Links sind nach wie vor sehr wichtig, aber zweifelsohne nicht alles, worauf es ankommt. Eine gute OnPage SEO ist unabdingbar und auch Websites mit „guten Backlinks“, jedoch kaum oder minderwertigen Inhalten sind auf Google Seite eins zu populären Suchbegriffen eher die Ausnahme. (Abgesehen von interaktiven Seiten wie Google, Bing, Facebook, Gmail, etc.) Den Traffic kann beispielsweise auch relativ schnell durch die Erhöhung der Zahl der Unterseiten mit entsprechenden Artikeln samt unterschiedlichen Keyword(s-Gruppen) erhöhen. (Deswegen macht ein Firmenblog auch viel Sinn.)
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5) Facebook-Likes, Tweets und Google+1s führen zu besseren Rankings.
Auch dies ist ein Mythos. Soziale Signale (Zahl der Facebook-Likes, Tweets, Google+1s, etc.) alleine haben im Moment keinen Einfluss auf die Rankings. (ganz im Gegenteil zu Links) Ihre Bedeutung mag in Zukunft wachsen, doch im Moment sind sie kein Google-Ranking-Faktor. Viele Shares, Tweets und Google+1s korrelieren zwar mit hohen Rankings, doch dies bedeutet nicht, dass sie diese verursachen (Kausalität). Je besser die Rankings, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Inhalte gefunden und über Social Media geteilt werden und damit die Zahl der Shares, Tweets, Google+1s, etc. wächst. Auf der anderen Seite heißt dies natürlich nicht, dass eine Firma nicht auf Social Media setzen sollte. Im Gegenteil: Social Media ist ein ausgezeichneter Weg, um die eigene Zielgruppe zu erreichen, einen Austausch anzuregen, Neuigkeiten/Inhalte zu teilen, etc.
6) Google-Werbeanzeigen haben Einfluss auf die organischen Google-Rankings.
Dies ist ein relativ alter SEO-Mythos und er ist schlichtweg falsch. Ob Sie Werbeanzeigen auf Google kaufen (oder nicht) hat keinen Einfluss auf das Ranking Ihrer Website in den organischen Suchergebnissen. Allerdings bieten Werbeanzeigen gerade in Kombination mit hohen organischen Rankings gewisse Vorzüge: Eine Studie aus dem Jahr 2009 konnte z.B. zeigen, dass die Conversion Rate der Firma wächst, die sowohl hohe organische Rankings, als auch hohe Google AdWords-Rankings zu ein- und demselben Keyword besitzt. Eine Studie aus dem Jahr 2007 konnte nachweisen, dass sich die gestützte Markenbekanntheit eines Unternehmens, das sowohl in den organischen Google-Rankings, als auch in den Google Ads prominent vertreten ist, signifikant erhöhte. Ganz nach dem Motto „Doppelt hält besser“ – und zwar im Gedächtnis.
7) Meta-Keywords sind wichtig.
Sind sie nicht. Google hat bereits in 2009 offiziell bestätigt, dass Meta-Keywords kein Ranking-Faktor sind. Man kann sie verwenden, um dem Leser einen schnellen Überblick über die behandelten Themen zu geben, muss es aber nicht. Auch Meta-Beschreibungen sind kein Ranking-Faktor. Diese sind allerdings deswegen wichtig, weil sie in der Regel auf Google-Suchergebnisseiten unter dem Link zur Website angezeigt werden und dem Leser einen schnellen Überblick über das Thema/Inhalte der Website verschaffen und damit zum Klicken auf den Link animieren sollten. Hier sollte Keyword-Stuffing unbedingt vermieden werden. Ach sollte man darauf achten, dass die unterschiedlichen Unterseiten der Website nicht alle die gleiche Meta-Beschreibung haben (duplicate content).
8) No-follow-Links sind in Bezug auf SEO wertlos.
Das stimmt nicht. Diese Links werden ebenfalls von Google erfasst. Sie haben zwar keinen Einfluss auf den PageRank-Algorithmus, erlauben jedoch Rückschlüsse auf das Nutzerverhalten, was Google unter anderem beim Ranken von Websites nutzt.
9) HTTPS ist für jede Website ein absolutes Muss.
Google hat vor kurzem bekannt gegeben, dass es das „abhörsichere“ Kommunikationsprotokoll HyperText Transfer Protocol Secure, kurz HTTPS, als Ranking-Signal verwendet. Bedeutet dies, dass die eigene Website es unbedingt verwenden muss? Nein, denn zum handelt es sich dabei nur um eines von über 200 Google-Ranking-Signalen und zum anderem – und dies ist entscheidend – hat Google selbst darauf hingewiesen, dass es ein sehr schwaches Signal ist und andere wie z.B. „guter Content“ weitaus wichtiger sind. Kurzum, das Vorhandensein von HTTPS wird Ihrer Website an sich keine besseren Rankings bescheren. Wer jedoch dabei ist, eine neue Website zu erstellen, sollte diese idealerweise auf HTTPS umstellen.
10) Man muss seine Website bei Suchmaschinen anmelden.
Dies ist sicherlich einer der größten und ältesten SEO-Mythen. Ein Link von einer anderen Website, einem Blog, einem Forum, etc. zu Ihrer Website reicht aus, damit die Webcrawler der Suchmaschinen Ihre Website finden. Sofern Ihre (neue) Webseite über ausreichend einzigartige Inhalte (unique content) verfügt, wird Google Ihre Website höchstwahrlich über ebendiese finden. Daher sind jegliche (Massen-)Anmeldeservices absolut überflüssig, wenn nicht sogar schädlich. Wenn Sie jedoch Google unbedingt über Ihre neue Website informieren wollen, können Sie es hier tun.
P.S. In diesem Video vom 16. April 2014 geht Matt Cutts von Google auf SEO-Mythen ein (auf Englisch):
Sie haben noch Fragen? Lassen Sie sich kostenlos beraten: per E-Mail (info @meineseiteaufplatzeins.de).
Boris Alexeev, M.A.
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