Gute Nachricht für alle Webseitenbesitzer mit „schlechten Backlinks“, die sie einfach nicht loswerden können:
Google hat heute ein neues Tool vorgestellt, mit dem man manuell Links an den kalifornischen Suchmaschinenbetreiber übermitteln kann, die dieser aus seiner Wertung nehmen soll.
Der Hintergrund: Google, Rankings & Links
Links, also Verweise von einer Webseite auf eine andere, sind das bekannteste Kriterium, anhand dessen Google die Anordnung seiner Suchergebnisse bestimmt. Grundsätzlich gilt: Je mehr Webseiten durch Links auf Ihre Webseite verweisen (= Backlinks) und je besser Google diese Webseiten einstuft, desto besser für das Ranking Ihrer Webseite.
Entsprechend versuchen Webseitenbesitzer oft, möglichst viele Backlinks auf die eigene Webseite zu erstellen. Dabei kann es passieren, dass Links auf Webseiten erstellt werden, die Google als minderwertig einstuft (Google ändert seinen Algorithmus täglich!) und die eigene Webseite aufgrund dieser „minderwertigen Links“ in den Rankings nach unten rutscht. Da der besagte Link sich jedoch auf einer fremden Webseite befindet, kann man ihn nicht einfach selbst entfernen.
Bislang hat Google in solchen Fällen lediglich geraten, den Besitzer der Webseite, auf der sich der Link befand, zu kontaktieren und diesen zu bitten, den besagten Link (auf Ihre Webseite) zu entfernen. In sehr vielen Fällen war dies jedoch nicht von Erfolg gekrönt, meistens werden solche Anfragen seitens entsprechender Webseitenbetreiber einfach ignoriert. (Lesen Sie mehr dazu in unserem Post vom 15. August 2012.)
Das neue Tool
Das neue Tool von Google dient also dazu, Google direkt zu sagen, welche Links, die auf die eigene Webseite verweisen, Google aus der eigenen Wertung rausnehmen soll. Im Optimalfall würde die eigene Webseite dann wieder in den Rankings nach oben steigen, weil die nachteiligen Links entwertet wären.
Google empfiehlt das Tool nur dann zu nutzen, wenn Sie zuvor auf Google Webmaster Tools eine Warnung bezüglich „unnatürlicher Backlinks“, die auf Ihre Webseite verweisen, erhalten haben. Man könne es jedoch auch dann benutzen, wenn die eigene Webseite nach dem Penguin-Update in den Rankings gefallen ist und man minderwertige Links findet, die auf die eigene Webseite verweisen.
Das Tool soll allerdings nicht als Ersatz für Bemühungen angesehen werden, unerwünschte Links auf Ihre Webseite zu entfernen – nur dies packt das Problem an der Wurzel. Das Tool richtet sich an fortgeschrittene Nutzer, die sich mit SEO auskennen und wissen, welche Links auf ihre Webseite verweisen.
Das Vorgehen
Die Adresse des neuen Tools lautet:
https://www.google.com/webmasters/tools/disavow-links-main
1) Dort müssen Sie zunächst Ihre Webseite auswählen – vorausgesetzt, Sie sind bereits bei Google Webmaster Tools registiert. Wenn dies nicht der Fall ist, können Sie sich dort kostenlos registieren und Ihre Webseite anmelden, um dann unter anderem Links zu überprüfen, die auf Ihre Webseite verweisen.
2) Nachdem Sie Ihre Webseite ausgewählt haben, müssen Sie nur noch eine Text-Datei mit den unerwünschten Links hochladen. Die Links in der Text-Datei sollten wie folgt angegeben werden:
http://www.spamdomain.de/InhaltA.html
http://www.spamdomain.de/InhaltB.html
http://www.spamdomain.de/InhaltC.html
Geben Sie pro Zeile einen Link an.
Wenn Sie alle Links von einer Domain für ungültig erklären möchten, schreiben Sie Folgendes:
domain:spamdomain.de
Wenn Sie Kommentare in die Text-Datei einfügen wollen, setzten Sie ein # davor. Beispiel:
# Habe Webseitenbesitzer kontaktiert und keine Antwort erhalten.
3) Wenn Sie Ihre Text-Datei hochgeladen haben und später weitere, unerwünschte Links finden, müssen Sie die bestehende Datei runterladen, aktualisieren und nochmals hochladen.
Details
Laut Google kann es mehrere Wochen dauern, bis Auswirkungen der Meldung von unerwünschten Links sichtbar werden. Auch stellt Google klar, dass mit dem neuen Tool keine Garantie verbunden ist, dass die eingereichten Links ignoriert werden. Soll heißen: Letztendlich enscheidet immer noch Google selbst, welche Links das Unternehmen für gültig oder ungültig erklärt.
Ausblick
Das neue Tool ist eine gute Idee, die Google höchstwahrscheinlich aus den Vorschlägen zahlreicher Nutzer aufgegriffen hat. Ob es die erwünschten Effekte bringt, bleibt abzuwarten. Auch muss das grundsätzliche Prinzip in Frage gestellt werden: Wenn das Tool wie Matt Cutts wie Video erklärt lediglich die unerwünschten Links als no-follow-links behandelt, bleiben doch minderwertige Links an sich erhalten, aufgrund derer eine Webseite letztlich abgestraft wird (spam links bleiben solche auch wenn sie ein no-follow-Attribut tragen).
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Darüber hinaus bleibt die wichtige Frage, ob das Tool nicht in erster Linie missbraucht wird. (Indem einwandfreie Webseiten (der Konkurrenz) mit Absicht vermehrt als Quelle von minderwertigen Links angegeben werden.) Wird dies Auswirkungen für die gemeldete Webseite haben und wenn ja, welche?
Hier ist ein Video, in dem Matt Cutts das neue Tool vorstellt:
Boris Alexeev, M.A.
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